Weltflüchtlingstag 2019: Neue Studie zeigt, dass deutsche Verbraucher eher von Marken kaufen, die Flüchtlingsinitiativen unterstützen

  • Deutsche Millennials sind am ehesten bereit, Marken zu unterstützen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, mit einer 68 Prozent höheren Kaufbereitschaft.
  • Auch Verbraucher des rechts-konservativen Spektrums unterstützen Marken, die Flüchtlingen auf verschiedene Weisen helfen.

Die Studie „How Helping Refugees Helps Brands“ wurde von Professoren der New York University Stern School of Business verfasst und am heutigen Weltflüchtlingstag von der gemeinnützigen Organisation „Tent Partnership for Refugees“ veröffentlicht. Für den Bericht wurden 12.200 Verbraucher in Deutschland, Frankreich und Italien befragt. Die Studie ergibt, dass deutsche Verbraucher trotz zunehmender Polarisierung in der Flüchtlingsdebatte eher gewillt sind, von Marken zu kaufen, die sich für Flüchtlinge einsetzen.

Unter den drei untersuchten Ländern sind die italienischen Verbraucher am positivsten gegenüber dem Flüchtlingsengagement von Unternehmen eingestellt, aber auch die deutschen und französischen Verbraucher zeigen sich überwiegend unterstützend. Die Ballungsräume Hamburg, Berlin und Frankfurt weisen hierbei das höchste Maß an Zuspruch in Deutschland auf; die neuen Bundesländer liegen dagegen hinter dem Bundesdurchschnitt.

Während die Flüchtlingsdebatte in Deutschland weiterhin kontrovers diskutiert wird, unterscheiden Verbraucher klar zwischen dem Eintreten von Markenkonzernen für die Aufnahme weiterer Flüchtlinge und der Unterstützung von Flüchtlingen durch Markenkonzerne. Letzteres wird eindeutig mehr befürwortet, etwa bei der Förderung der wirtschaftlichen Integration von Flüchtlingen, zum Beispiel durch die gezielte Einstellung von Flüchtlingen, Unterstützung für Unternehmensgründer sowie verschiedene andere Leistungen.

Jüngere deutsche Verbraucher im Alter von 18 bis 35 Jahren sind im Vergleich besonders positiv gegenüber Unternehmen eingestellt, die sich aktiv an Flüchtlingsinitiativen beteiligen: 68 Prozent geben an, eher von einer Marke zu kaufen, die Flüchtlinge in irgendeiner Weise unterstützt. Tatsächlich deutet die Studie darauf hin, dass je jünger die Konsumenten sind, desto positiver ist ihre Haltung, weshalb sich ein stärkeres Flüchtlingsengagement potentiell positiv auf die Klientel von morgen auswirken kann. Darüber hinaus wird festgestellt, dass einkommensstärkere Verbraucher sowie Frauen besonders positiv auf aktive Unternehmenspositionierungen reagieren. Jüngere Verbraucher sind nicht die einzigen, die sich dafür aussprechen, dass Markenkonzerne ihre Maßnahmen an ihren Werten ausrichten. Die Unterstützung von Dienstleistungen für Flüchtlinge (beispielsweise in Form von IT-Seminaren) wird auch von Verbrauchern Mitte fünfzig und älter befürwortet. Die Ergebnisse legen nahe, dass Verbraucher kurz nach dem Eintritt in den Ruhestand in ihren Entscheidungen zunehmend von Werturteilen geprägt sind.

„Während die Unterstützung von Flüchtlingen wie ein potentielles Risikofeld für Unternehmen angesehen wird, zeigt unsere Studie jedoch deutlich, dass die Verbraucher in Deutschland Marken belohnen, die pragmatische Schritte zur Integration von Flüchtlingen unternehmen”, sagt Gideon Maltz, Executive Director der Tent Partnership for Refugees. „Darüber hinaus können Marken, die Maßnahmen zur Teilhabe von Flüchtlingen im Ausland ergreifen, Unterstützung aus dem gesamten politischen Spektrum erfahren, eben auch von konservativen Verbrauchern, die Flüchtlinge im Allgemeinen eher skeptisch gegenüberstehen.”

Während die Studie zeigt, dass politische Ideologien ein starker Indikator dafür sind, ob ein Unternehmen für sein Engagement unterstützt wird (Menschen des linken Spektrums sind erwartungsgemäß am ehesten bereit, Flüchtlingsmaßnahmen zu unterstützen), ist interessant zu beobachten, dass ebenso Verbraucher der politischen Rechten bestimmte Arten von Markenbemühungen zur Flüchtlingshilfe unterstützen. Zum Beispiel berichten deutsche Verbraucher, die sich als „etwas rechts” oder „rechts” einordnen mehrheitlich, dass sie eher von einem Markenkonzern kaufen würden, der sich verpflichtet hat, im Ausland Flüchtlinge einzustellen.

„Während die von uns untersuchten demografischen Daten der Verbraucher unterschiedliche Präferenzen für die Art der Verpflichtungen zeigen, die die Verbraucher am liebsten von den Marken erwarten, haben wir festgestellt, dass sie insgesamt eher positiv auf Marken reagieren, die Flüchtlinge unterstützen”, erklärt Professor Tülin Erdem, Mitautor des Berichts und Vorsitzender der Marketingabteilung der NYU Stern. „Jüngere Bevölkerungszahlen zeigten den stärksten Zuspruch für Pro-Flüchtlingsmarken und auch, dass Marken gleichzeitig Gutes tun können für die Welt um sie herum und es ihnen dabei zugutekommt, dass sie eine neue Generation von Kunden gewinnen.”

Der vollständige Bericht kann hier online abgerufen werden.

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Pressekontakt

Roland Gawlitta
Assistant Account Executive, Corporate & Public Affairs
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Methode
Die Daten für diese Studie wurden durch Online-Umfragen bei Verbrauchern in Frankreich, Deutschland und Italien erhoben. 4063 Personen antworteten in Italien, 4069 in Frankreich und 4085 in Deutschland. Die in die Erhebung einbezogenen Verbraucher repräsentieren alle Altersgruppen von 18 bis 75 Jahren, alle Einkommensniveaus, alle Bildungsniveaus und aus allen wichtigen Regionen in jedem Land. Die Befragten wurden über Research Now [jetzt Dynata] rekrutiert. Den Verbrauchern wurde eine Reihe von Fragen zu fünf bis zehn Kategorien gestellt, darunter unter anderem Kleidung, Kosmetik und Lebensmittel.

Über die Tent Partnership for Refugees
Die Tent Partnership for Refugees wurde vom Geschäftsführer des Joghurtherstellers Chobani,Hamdi Ulukaya gegründet und mobilisiert den privaten Sektor, um Leben und Existenzgrundlage von mehr als 25 Millionen Flüchtlingen zu verbessern, die gewaltsam aus ihren Heimatländern vertrieben wurden. Tent ist der Ansicht, dass die Geschäftswelt einzigartig positioniert ist, um die globale Flüchtlingskrise anzugehen, indem sie die Netzwerke, Ressourcen, Innovationen und den Unternehmergeist der Geschäftswelt mobilisiert. Unternehmen hätten den größten Einfluss darauf, ihre Kerngeschäftsaktivitäten zu nutzen, um Flüchtlinge einzustellen, sie in der Lieferkette zu integrieren, in Flüchtlinge zu investieren und Dienstleistungen für sie zu erbringen. Die vollständige Liste der über 130 Tent-Mitglieder finden Sie hier. Erfahren Sie mehr über Tent: https://www.tent.org/

Über die New York University Leonard N. Stern School of Business
Die New York University Stern School of Business, im Herzen von New York City gelegen, ist eine der führenden Management- und Forschungszentren des Landes. NYU Stern, zu dessen Fakultät vier Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften gehören, bietet ein breites Portfolio an Studienprogrammen für Schulabsolventen und Graduierten, die alle durch die Dynamik, Energie und den Ressourcenschatz einer der Wirtschaftshauptstädte der Welt bereichert werden. Besuchen Sie www.stern.nyu.edu und folgen Sie NYU Stern auf Twitter: @NYUStern.

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